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Dieses Thema Kampf gegen Windmühlen: Carearbeit und Grundeinkommen erinnert mich mal wieder daran, warum ich mit “westdeutschem” Feminismus nichts anfangen kann. Man merkt hat den Eindruck, dass ihre Verteterinnen hauptsächlich Intellektuelle sind, die aus materiell gesicherten Verhälltnissen stammen.
Feminismus in dem Sinne war auch nie mein Thema. Dafür aber Gleichberechtigung. D.h. unabhängig von Geschlecht (und Alter) die gleichen Möglichkeiten zu bekommen. In der Theorie gabs das in der ddr. Manchmal auch in der Praxis. So war es für mich kein Problem, Mathematik zu studieren und später als Programmiererin zu arbeiten. Im Familien-, Bekannten- und Kollegenkreis war das normal. Ebenso Kindererziehung und Haushalt als Aufgabe beider Eltern (ok, das war nicht bei allen Kollegen so). Trotzdem hatte ich natürlich auch Glück. Allerdings wäre ich auch nie als Hausfrau daheim geblieben. Einfach war es trotzdem nicht, Haushalt, Kindererziehung (2 K) und Arbeit unter einen Hut zu bringen. Sowas ist für beide Partner harte Arbeit. Aber es lohnt sich.
Btw: Interessant war nach der Wendezeit zu beoachten, dass für einige Fach-Kollegen hier Frauen in der IT plötzlich nicht mehr selbstverständlich waren. Sie lernten schnell. :)
Letztlich hatten und haben Männer und Frauen hier ähnliche Probleme: Arbeiten um zu leben. Wenn man Glück hat, macht die Arbeit auch Spaß und /oder man kann gut davon leben. Wenn man Pech hat, steht man sie durch und überlebt. Wenn man ganz viel Pech hat, verliert man sie und ist plötzlich zu alt. Dann ist es egal, ob man Verkäuferin bei Schlecker war oder ITler. Die Bewerbungen älterer werden gleich aussortiert. Findet man nichts, droht der absolute Horror, Harz4.
Was würde das BGE ändern? Die Verkäuferin hätte endlich Zeit, das zu tun, was sie schon immer wollte: Kreativ sein, Bücher lesen … Vielleicht sie bildet sich weiter, findet auf einem ganz anderen Gebiet doch noch Arbeit oder geht in einen Verein. Der ITler programmiert aus Spaß, überzeugt und findet trotz Alter einen Job oder arbeitet ehrenamtlich in einem Verein mit. Ohne, dass sie sich Gedanken ums Überleben machen müssen.
Nein, ein Bedingungsloses Grundeinkommen löst nicht alle gesellschaftlichen Probleme, aber es macht das (Über)Leben einfacher. Es schafft Möglichkeiten für Menschen.
Vielleicht werden trotzdem noch mehr Frauen sich mit dem Sockel begnügen und die erwerbsarbeitsfreie Zeit verwenden, um für Kinder, Kranke und Alte zu sorgen .
Dann ist es unsere verdammte Pflicht, dafür zu kämpfen, dass sie die Möglichkeit für Alternativen haben. Dafür zu sorgen, dass Pflegeberufe eben keine Frauenberufe sind. Ebensowenig wie Erzieher. Kinder brauchen Männer und Frauen als Erzieher.
Erziehung der eigenen Kinder aber ist imho keine mit Erwerbsarbeit vergleichbare Tätigkeit. Es ist Familienleben. Wofür gesorgt werden muss: Beide Eltern müssen Zeit bekommen für ihre Kinder und diese Zeit muss gesellschaftlich anerkannt sein. Kinder brauchen beide Eltern (nicht nur als Ernährer und Erzeuger).
Kassandra | link | Kat: Aktuell, meinjanur |
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