16.05.06

Der Hase im Rausch

Unvergessen bleibt nicht nur mir Eberhard Esches Vortrag des Textes "Der Hase im Rausch" von Michalkow auf der Schallplatte "Jazz – Lyrik – Prosa" von 1965.
Eberhard Esche war nicht nur ein begnadeter Bühnen- (am Deutschen Theater in Berlin) und Film-Schauspieler ("Wie heiratet man einen König?") sondern auch ein toller Interpret von Heine, Goethe und Fontane.
Im Märchen "Der Drache" von Jewgenij Schwarz spielte er den Lanzelot, der eine Stadt vom Drachen befreit, ob der Verletzungen ein Jahr ins Koma fällt und nach dem Erwachen feststellen muss, dass die Stadt nun von einem angeblichen Erlöser auf die gleiche Weise wie vorher beherrscht wird.

Als Hörbuch gibt es seine Interpretation von "Deutschland. Ein Wintermärchen".
Als ich sie vor ca. 25 Jahren das erste Mal im Greifswalder Theater hörte, fand ich das unheimlich beeindruckend, nicht nur weil er bis auf ein Caputh alles frei vortrug. Sondern weil man merkte, dass er den Text verstanden hat und dieses Verständnis auf die Zuhörer übertrug.
Er starb gestern im Alter von 72 Jahren.

Kassandra | link | Kat: Aktuell, Historisches |

* * *