29.10.05

Fieber

Nach fünf Jahren steigt das erste Punktspiel der beiden Thüringer Rivalen FC Carl Zeiss Jena und Rot-Weiß Erfurt.
Diese Rivalität wird weniger von den Mannschaft dafür aber um so mehr von den Fans ausgelebt. Und folgerichtig ist das Jenaer Abbe-Sportfeld nach Jahren endlich wieder ausverkauft und die Gegend gleicht einer Belagerung, da auch die Ordnungsmacht ausreichend Präsenz zeigt um einen friedlichen Ablauf zu gewährleisten.

Nach fünf Jahren steigt das erste Punktspiel der beiden Thüringer Rivalen FC Carl Zeiss Jena und Rot-Weiß Erfurt.
Diese Rivalität wird weniger von den Mannschaft dafür aber um so mehr von den Fans ausgelebt. Und folgerichtig ist das Jenaer Abbe-Sportfeld nach Jahren endlich wieder ausverkauft und die Gegend gleicht einer Belagerung, da auch die Ordnungsmacht ausreichend Präsenz zeigt um einen friedlichen Ablauf zu gewährleisten.

Die letzte Veranstaltung dieser Art fand im Herbst 200 statt und war irgendwie gruselig. Beide Mannschaften waren nicht besonders gut, es war kaltes Herbstwetter und irgendwelche Deppen in den Reihen der Fans machten hinterher auch noch etwas Stress. Das Rückspiel im Frühjahr 2001 war noch trister.
Nun also vier Oberligasaisons später (Erfurt war dem Abstieg durch die Pleite von Ulm haarscharf entkommen, rüstete gewaltig auf, schaffte es dadurch für ein Jahr in die zweite Liga, stürzte aber wieder ab und entging dem dem Geldmangel geschuldeten Absturz Richtung 4.Liga wieder ganz knapp) treffen sich beide Verein auf Augenhöhe, sprich in einer Liga.

Wie Fans das ganze fühlen, zeigt der folgende Text aus dem Jahr 2000:

Das Spiel, das nicht verloren werden darf
Man wacht morgens auf und denkt: “Arbeitslos wäre geil! Nicht aufstehen müssen, machen was man will! Als Kiebitz das Training des FCs verfolgen, mit Kameraden alte Jenaer Erfolge aufleben und den Gott einen lieben Mann sein lassen.” Man quält sich müde aus der Kiste und wünscht, der Tag wäre schon zuende. Und so schlängelt man sich von Wochenende zu Wochenende, von Spiel zu Spiel, von Saison zu Saison.
Doch an diesem Freitag war alles anders! Nachdem man am Vorabend Jena schon zum Sieg getrunken hatte, wälzte man sich von der einen auf die andere Seite, dabei ständig die Jahreskarte im Blick!!! Ein Knistern in der Unterhose – hallo, ist da jemand!!! Um sicher zu gehen, die Karte schnell unters Kopfkissen und nochmal auf die Uhr geschaut. 1:30 – noch genügend Zeit, um den 20-minütigen Fußmarsch ins EAS rechtzeitig anzutreten. Wie beruhigend. Aber auf der anderen Seite, was da noch alles passieren kann
Dennoch, man redet sich Mut zu und versucht zu schlafen. Die Birne glüht und gerade eingedöst, reißt es einem vom eigenen “Schweine-RWE-Schrei” aus dem Schlaf. Vor einem tanzen böse und häßliche Fratzen, die aussehen wie Jürgen Heun und Armin Romstedt, welche versuchen, dich zur Unterschrift für eine RWE-Mitgliedschaft zu zwingen. Du greifst nach der neben Dir (für alle Fälle) stehenden Köstritzer Flasche und ertränkst den bösen Traum. Im Halbschlaf glaubst Du, eine Krankenschwester in Gestalt von Sprotte Grapenthin zu erkennen, die Dir das Thermometer aus dem Hintern zupft, welches Dir unmißverständlich klar macht – DU HAST DAS DERBYFIEBER

weiter

Kassandra | link| Kat: Fussballfan-und-Forenadmin, Historisches |

* * *