19.09.05

"Die Wirtschaft hat nicht die Aufgabe, Arbeitsplätze zu schaffen"

Interessante Ideen in einem Interview mit Götz Werner, der Chef der Drogeriemarktkette DM:
... diese ganze Diskussion um die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit führt ins Nichts. Und jeder, der etwas von Wirtschaft versteht, weiß doch eines: Die Zeit der Massenarbeit ist vorbei. Ich war gerade in Island. Doch hat mir ein Fischer erzählt, dass die Isländer heute dank Fabrikschiffen mit einem Viertel der Arbeiter vier mal so viel Fisch produzieren wie vor 30 Jahren. Verstehen Sie? 75 Prozent der Leute werden einfach nicht mehr gebraucht. Solche Beispiele gibt es überall. Unsere Fähigkeit, Dinge zu produzieren, übersteigt unseren Bedarf, Dinge zu konsumieren. Das ist eine ganz einfache Tatsache, und keine Arbeitsmarktreform kann daran etwas ändern.

Wir brauchen das bedingungslose Bürgergeld. Eine Lebensrente für jeden Bürger. Selbstverständlich können solche Veränderungen nur schrittweise über einen längeren Zeitraum eingeführt werden.

Das ganze Interview hier

Kassandra | link | Kat: Politik, Aktuell |

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  1. Outsider    19. September 2005    # Die Arbeit in Deutschland wird insgesamt weniger. Vollbeschäftigung wird es sicher nie mehr geben. Nur, die Arbeit sollte gerechter verteilt werden. Im Moment ist es doch so, dass Leute Überstunden ohne Ende machen und andere haben keine Arbeit. Sie werden nicht mal kurzfristig eingestellt. Aber ob die Mehrwertsteuererhöhung alle Probleme lösen kann? Ich glaube nicht. Man könnte aber mal weltweit über eine Maschinensteuer (dazu zähle ich auch Computer) nachdenken. Der Staat hätte dann mehr Einnahmen und könnte das Geld verteilen und die Dienstleistungsarbeitsplätze fördern. Diese oder ähnliche Visionen erwarte ich von unseren Politikern.