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Im Radio hörte ich heute morgen, der Thüringener Kultusminister B. Müller (CDU) ruft die Thüringer Schüler auf, Geschichten über die Demokratie zu schreiben.
Die Beschäftigung mit diesem Thema ist sehr löblich, aber ob Geschichten über tolle Demokratie-Erfolge das richtige sind?
Sollten die Schüler nicht lieber lernen, wie man nicht aufsteckt, wenn es Misserfolge gibt?
Gerade junge Leute sind noch sehr aktiv (nein, ich sage nicht idealistisch) in Sachen Demokratie und werden sehr oft von den Politikern enttäuscht und bei den älteren Erwachsenen, die schon aufgegeben haben, finden sie auch oft wenig Unterstützung. So ist es nicht weit – entweder zur Resignation oder zur Radikalisierung.
Da helfen Märchen, Sagen und andere Geschichten über Erfolge wenig, wenn sie sehen wie Politiker oder Beamte handeln.
Die Überwachung der Bevölkerung wir immer mehr ausgweitet und ihre Gegner (gerade junge Menschen) werden in eine kriminelle Ecke gestellt. Widerspruch beim Verfassungsgericht gegen die Vorratsdatenspeicherung wird als Karlsruhe-Tourismus abgebügelt.
Das Gesetz über Bürgerbegehren in Thüringen hat seine Existenz in der jetzigen Form ja vor allem dem Wahlkampf zu verdanken, weil die CDU ihr eigenes Gesetz aus wahltaktischen Gründen zurückzog .
Ok, das zählt vielleicht zu den Erfolgsstories, aber ob diese Art Geschichten gemeint sind?
Junge Leute sollten lernen, dass die Demokratie zu erhalten, eine Sisyphos-Arbeit ist. Aber sie lohnt sich.
Kassandra | link | Kat: Aktuell, Politik |
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